Yoga für Anfänger
Yoga – du hast bestimmt schon einiges darüber gehört oder gelesen. Du möchtest Yoga mal ausprobieren, aber weißt nicht, wie du am besten anfangen kannst? Was musst du beachten? Welche Art von Yoga eignet sich für Anfänger – und welche Yoga-Arten gibt es überhaupt?
Was ist Yoga?
Allem voran: Yoga ist unglaublich vielfältig. Es gibt zahlreiche Arten von Yoga, die sich mit unterschiedlichen Teilbereichen befassen. So findet jeder „sein“ Yoga, ob Anfänger oder Yoga-Meister.
Der Begriff Yoga entstammt der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet „Joch“ oder „anjochen/anschirren/anspannen“. Sinnbildlich übersetzt vermittelt Yoga Übungen und Praktiken, um den Körper an den Geist anzuspannen und ihm so mit dem Bewusstsein in Einklang zu bringen. Es gibt Yoga-Arten, die sich auf die geistige Entwicklung fokussieren, andere vermitteln Atemtechniken und körperliche Übungen. Auch die Askese, die Selbstkontrolle und Festigung des Charakters, ist ein Bereich, der mit Yoga ausgeprägt werden kann.
Yoga ist in den letzten Jahren ein großer Trend geworden und viel mehr als eine Sportart. So sind auch moderne Interpretationen und Ableitungen der klassischen, indischen Lehre entstanden. Spätestens hier findet jeder seine Yoga-Komfortzone. Ob Persönlichkeitsentwicklung, sportliche Auslastung oder meditativer Ausgleich – jedes persönliche Ziel lässt sich durch Yoga erreichen.
Was bringt mir Yoga und warum sollte ich mit Yoga anfangen?
Terminstress, sitzende Tätigkeiten, Unruhe – das moderne Leben bringt allerlei Tücken mit sich. Alltagsstress kann dafür sorgen, dass du aus dem Lot gerätst, dich nicht mehr wohlfühlst und keinen Ausgleich zu dem Druck findest, dem du regelmäßig ausgesetzt bist. Yoga knüpft mit seinen Methoden direkt an diesem Punkt an.
Yoga kann mit einer Morgenroutine einen erfrischenden, vitalisierenden Start in den Tag bringen. Als Abendroutine sorgt Yoga für einen entspannten Abschluss des Tages, hilft abzuschalten und bereitet auf einen erholsamen Schlaf vor. Auch kann Yoga Kraft und Ausdauer fördern, dein Herz-Kreislaufsystem stärken und vorteilhaft für Rücken und Bewegungsapparat sein. Fühlst du dich im Alltag wohler, wirkt sich das natürlich auch positiv auf deine Stimmung aus.
Du siehst, Yoga hat viele Vorteile und wirkt ganzheitlich auf Körper und Geist. Selbst mit Yoga für Anfänger spürst du schnell Erfolge.
Welche Stile gibt es und wie finde ich den richtigen für mich?
Yoga ist kein statischer Zustand, sondern eine lebendige Lehre, die dynamisch mit immer neuen Einflüssen wächst. Zahlreiche Stile bieten für jeden einen Zugang zu den altindischen Lehren. Der Inbegriff von Yoga, wie wir es kennen, ist das Hatha Yoga. Körperliche Übungen, im Yoga Asanas genannt, werden mit Meditation, Tiefenentspannung und Ernährung gekoppelt und bilden damit ein ganzheitliches Konzept. Hatha Yoga eignet sich gut für Einsteiger. Möchtest du mehr Action in deinen Asanas, eignet sich Ashtanga Yoga sehr gut, denn dieser Stil basiert auf kraftvollen Übungen.
Andere Stile wie Yin Yoga, Yoga Nidra oder Kundalini-Yoga werden weitaus langsamer und meditativer durchgeführt. Oftmals gehen meditative Einheiten, Atemtechniken und Übungen Hand in Hand.
Neben vielen klassischen Yogastilen existieren mittlerweile ebenfalls moderne Interpretationen, die gemeinsam mit dem Partner ausgeführt werden oder die sich auf Dehn- und Meditationsübungen fokussieren, um im Berufsalltag zu entspannen. Anusara Yoga und Jivamukti Yoga sind recht junge Formen des Yoga und vereinen einen ganzheitlichen Lebensstil für den Alltag in ihren Lehren.
Der Weg ist das Ziel – das zählt auch beim Yoga. Probiere gern mehrere Stile und Methoden aus. Nutze dafür verschiedene Tageszeiten, Stimmungen und auch Methoden, die dir auf den ersten Blick nicht ansprechend erscheinen. Oftmals ist ein ruhiger, entspannender Yogastil für sehr aktive Gemüter passend, während sehr ruhige Menschen mit einem dynamischen, schnellen Stil richtig aufblühen können. Es gibt unzählige Übungen und Asanas, die sich für Anfänger eignen.
Yoga für Anfänger: Für wen eignet sich Yoga?
Kurz: für jeden.
Lang: Yoga ist unabhängig von Alter, Gesundheitszustand oder Fitnesslevel. Die zahlreichen Arten von Yoga laden zum Erkunden ein.
„Jeder kann Yoga üben, der atmen kann.“ – T.K.S. Krichnamacharya
Selbst Menschen mit Erkrankungen, Fehlstellungen, Übergewicht oder in hohem Alter können von Yoga profitieren und dadurch zu einem entspannteren Umgang mit sich und ihrer Umwelt gelangen. Falls eine Erkrankung, Beschwerden, eine Schwangerschaft etc. vorliegen, sollte vorab ein Arzt konsultiert werden, der Möglichkeiten und Grenzen aufzeigt.
Und natürlich solltest du dich nicht direkt in die schwersten Yoga-Übungen stürzen. Taste dich langsam heran und hör auf deinen Körper und deinen Geist. Fühlt es sich gut an, kannst du weitergehen.
Wie fange ich mit Yoga an und was brauche ich dafür?
Um mit Yoga zu beginnen, benötigst du nicht viel. Ein ruhiger Ort, an dem du dich wohlfühlst und etwas Platz für Bewegungen hast, ist für den Anfang vollkommen ausreichend – wie wäre es beispielsweise mit Yoga im Bett? Wenn du deinen Yoga-Flow hast, kannst du Yoga überall praktizieren, ob in der Mittagspause im Büro, in der U-Bahn-Station oder beim Fernsehen.
Der Dresscode bei Yoga lautet: bequem und atmungsaktiv – und die Kleidung sollte ausreichend Bewegungsfreiheit bieten. Also eignen sich Leggings und dehnbare Oberteile sehr gut für den Anfang.
Viele Asanas und Meditationseinheiten werden liegend oder sitzend durchgeführt. Darum ist eine Yogamatte oder gemütliche Rollmatte ideal als Unterlage geeignet. Für sitzende Übungen kann ein Zafu Kissen dienen, denn es entspannt die Beine durch die angenehme Höhe ideal.
Brauche ich einen Yoga-Lehrer oder kann ich alles Notwendige alleine lernen?
Wie bei vielen anderen Sportarten ist Yoga ideal für einen autodidaktischen Einstieg. Möchtest du tiefer in die Materie eintauchen und deinen Körper mit deinem Geist in Einklang bringen, bietet sich ein Lehrer als Mentor an. Dieser begleitet deinen Weg – er achtet dabei nicht nur auf die passende Atmung und die ideale Körperposition bei Asanas, sondern dient auch als mentale Stütze, um die ganzheitliche Lehre zu verinnerlichen und auf deinem Yoga-Weg zu reifen.
Ein guter Lehrer ist wie ein Coach, der dich in deiner Entwicklung unterstützt. Es ist auf jeden Fall zielführend, wenn du dir einen für dich passenden Lehrer suchst, der dich auf einem Teil deiner Reise begleitet.
Das alles klingt zu gut. Ist Yoga eine Sekte?
Ganz im Gegenteil. Yoga ist eine flexible und sehr individuelle Art, um „mit sich ins Reine“ zu kommen. Es gibt keine starren Regeln und niemanden, dem du Rechenschaft ablegen musst, warum du deine Übungen hast schleifen lassen. Yoga dient als Werkzeug, um dich besser zu fühlen.
Du hast ja nichts zu verlieren. Dein Rücken ist verspannt vom langen Sitzen am Computer? Versuche dich an Rücken-Asanas. Du fühlst dich gestresst? Eine Atemübung zum Entspannen tut nicht weh. Dir fehlt im Winter der Antrieb? Passende Asanas revitalisieren dich und bringen dich mit aufgehelltem Gemüt durch die dunkle Jahreszeit.
Und psst – hast du schon an die weiteren Nebeneffekte von Yoga gedacht? Durch eine Yoga-Routine gibst du deinem Tag Stabilität. Viele Asanas fördern deine Flexibilität, damit du dich allgemein fitter fühlst. Nicht zuletzt ist Yoga auch ein ideales Mittel, um Übergewicht zu bekämpfen, die Körpermitte zu kräftigen und zahlreichen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck entgegenzuwirken.
Und nun – OM…!