Hatha Yoga – klassische Yogaarten für Anfänger
Hatha Yoga ist eine der klassischen Yogaarten und ideal für alle geeignet, die mit Yoga beginnen wollen. Langsame Abläufe der Asanas, bewusstes Atmen und eine ganzheitliche Betrachtung von Körper und Geist machen Hatha Yoga sehr beginnerfreundlich. Und das Beste: Die Individualität des Einzelnen kommt bei dieser Art des Yoga nicht zu kurz, es ist also fernab von starren Vorgaben. Na, Lust bekommen?
Geschichte und Bedeutung von Hatha Yoga
Hatha Yoga ist im Gegensatz zu den modernen Yogaarten geschichtlich belegt und bringt daher viel Tradition mit. Doch Hatha ist alles andere als angestaubt, sondern vermittelt die Grundsätze und Philosophien des Yoga auf eine umfassende Art und Weise.
Diese Yogaart entwickelte sich zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. Wortwörtlich übersetzt steht „Ha“ für Sonne, während „tha“ Mond bedeutet – so stehen sich die Pole Tag und Nacht, heiß und kalt, positiv und negativ gegenüber. Die Sonnenenergie beinhaltet Logik, Rationalität und Analytik, während die Mondenergie im Menschen für Kreativität, Emotion und Intuition stehen. Das Ziel des Hatha Yoga ist es, diese beiden Energien in einer Harmonie auszurichten, denn die meisten Menschen tendieren in die eine oder andere Richtung. Nicht umsonst bedeutet Hatha im Sanskrit „Kraft“: die Kraft, die man aufwenden muss, um ein Ziel zu erreichen. Das Ziel ist die körperliche und geistige Gesundheit – diese wird erlangt, wenn sich die Gegensätze in der Waage halten.
Die 5 Säulen des Hatha Yoga
Es gibt 5 Säulen, auf denen sich die Yogaart Hatha Yoga aufbaut:
1. Asanas
Im Hatha Yoga gehen die einzelnen Asanas fließend ineinander über. Jedes Asana wird recht statisch ausgeführt. Das lange Halten und Dehnen bewirkt ein tiefes Training der einzelnen Körperbereiche. Die Durchblutung wird angeregt, die Wirbelsäule wird durch die Dehnung elastischer. Auch die Gelenke profitieren von Hatha Yoga. Verspannungen werden gelöst und der Stoffwechsel wird angeregt. Die ruhige Art der körperlichen Belastung wirkt sich beruhigend auf Körper und Geist aus, der Blutdruck sinkt. Typische Asanas sind beispielsweise die Kobra (Bhujangasana), die Vorwärtsbeuge (Paschimothanasana) und das Dreieck (Trikonasana).
2. Pranayama
Die Asanas werden von Pranayamas, Atemübungen, begleitet und eingerahmt. Prana bezeichnet die Lebensenergie. Und dass die Lebensenergie stark mit unserem Atmen zusammenhängt, merken wir im Alltag oft, wenn wir uns gerade aufrichten und draußen frische Luft bewusst tief einatmen – oder tief einatmen, wenn wir sauer, gestresst oder verzweifelt sind. Bewusstes Atmen gibt uns Ruhe. Im Alltag atmen wir oftmals zu flach, sodass wir nicht ausreichend Energie aufnehmen.
Wenn du Pranayama in deinen Alltag integrierst, wirkt sich das auf drei Ebenen auf dich aus. Körperlich wird das Blut gereinigt, weil der Sauerstoff besser im Körper verteilt und mehr Sauerstoff aufgenommen wird. Lunge und Herz werden gestärkt. Der Blutdruck wird positiv reguliert. Auch sorgt bewusstes Atmen für ein besseres Immunsystem. Ebenfalls auf der psychischen Ebene hat Pranayama positive Effekte. Energieblockaden werden aufgelöst, Stress und Angst werden reduziert – so erleben wir einen ausgeglicheneren Alltag. Die geistig-spirituelle Ebene profitiert von Pranayama, denn der Geist und die Chakren öffnen sich. Die Meditation wird tiefer.
3. Meditation
Mit Meditation erlangen wir die Macht über unsere Gedanken. Wer kennt nicht dieses Gedankenkarrussell, das mit Sorgen, Ängsten und Gedanken befüllt in uns rotiert? Damit du das Hier und Jetzt genießen kannst, eignet sich Meditation ideal. Deine Gedanken ordnen sich, dadurch lösen sich Blockaden. Der Fokus kann wieder frei agieren und du kannst deine Energie sinnvoll nutzen. Du hast noch nie meditiert? Mit unseren 10 Tipps zum Anfangen fällt dir das gedankliche Entspannen viel einfacher.
4. Tiefenentspannung
Die Tiefenentspannung sorgt körperlich, geistig und energetisch für einen Zustand der Harmonie. Stress wird reduziert, Glückshormone werden freigesetzt. Das wirkt sich langfristig auf die Gesundheit aus, denn stressbedingte Krankheiten und Symptome können somit reduziert werden. Zudem wirkt eine regelmäßige Tiefenentspannung revitalisierend im Alltag.
5. Richtige Ernährung
Nicht zuletzt hat natürlich auch die Ernährung einen Einfluss auf einen ausgeglichenen Alltag. Im Hatha Yoga ist die vegetarische Ernährung nicht nur ethisch richtig, sondern wirkt sich auch positiv auf den Körper aus. Die richtige Ernährung trägt zu hoher Leistungsfähigkeit bei und ist Bestandteil eines gesunden Lebens.
Das Gleichgewicht ist entscheidend
Jeder Mensch ist einzigartig – das ist ein Grundsatz des Hatha Yoga. Darum können die 5 Säulen auch unterschiedlich gewichtet werden, um mit sich in Einklang zu gelangen. Wichtig ist ein Wechsel zwischen Spannung und Entspannung, um das Gleichgewicht zwischen Sonne und Mond zu erhalten. So findest du Balance, Achtsamkeit und Gesundheit.
Wie du Yoga als deine Morgenroutine etablierst, erfährst du hier.